Aufgabe(n): Entwurf Ausführungsplanung Bauleitung Genehmigungsplanung Ausschreibung
Der Kindergarten St. Josef in Altenahr wurde Mitte der 60er Jahre als dreigruppiger Kindergarten errichtet. Ende der 70er bzw. Anfang der 80er Jahre wurden dann Um- und Ausbauarbeiten durchgeführt, um neben drei Gruppenräumen auch einen Gymnastikraum vorzuhalten. Das Raumprogramm insgesamt war dennoch auf das Notwendigste beschränkt. Neben den drei Gruppenräumen und einem Waschraum waren lediglich eine kleine Küche mit angrenzender Mensa und ein Leiterinnenbüro vorhanden.
Insbesondere vor dem Hintergrund, dass immer mehr unter dreijährige Kinder aufgenommen werden, waren der Umbau und die Erweiterung des Kindergartens zwingend erforderlich. Durch den Erweiterungsbau wurden ein Gruppenraum für die U3-Betreuung sowie ein angrenzender Schlafraum geschaffen.
Im Gebäudebestand konnten dann durch die Aufgabe eines Gruppenraumes ein Wasch- und Wickelraum sowie ein Ausweichraum - beispielsweise für Teamsitzungen, Elterngespräche oder Betreuungsangebote für Kinder in Kleingruppen - realisiert werden.
Die weiteren Arbeiten im Gebäudebestand bezogen sich dann im Wesentlichen auf Ertüchtigungsmaßnahmen hinsichtlich der Sicherheitstechnik. Beispielsweise wurden auf Forderung der Bauaufsicht aus allen Aufenthaltsäumen im Gebäudebestand direkte Fluchtwege ins Freie realisiert und sämtliche Türen mit Fingerklemmschutz ausgestattet. Durch den Erweiterungsbau wurde der winkelförmige Gebäudebestand um einen Flügel in westlicher Richtung erweitert, so dass das Gebäude nun einen Spielhof umschließt. Vorbereitend hierfür war es erforderlich, umfassende Veränderungen der Topographie vorzunehmne. In Anlehnung an die regionstypischen Weinbergsmauern wurde das Gelände mit mit Grauwacke gefüllten Gabionen abgefangen.
Der Erweiterungsbaukörper wurde in Massivbauweise errichtet, mit einer lebendigen Trepafassade verkleidet und erhielt großzügige Holz-Alu-Fassaden bzw. Holz-Alu-Fensterelemente. Von seiner äußeren Gestaltung setzt sich der Flachdach-Erweiterungsbau deutlich vom Gebäudebestand mit Satteldach ab.
Im Gebäudeinneren orientierte sich die Materialwahl an den bereits vorhandenen Materialien, um so einen stimmigen Gesamteindruck zu erzielen.
Durch die Baumaßnahme musste ein Großteil der Außenanlagen ohnehin umgestaltet werden. Dieser Umstand wurde dann zum Anlass genommen, das Außenspielgelände in Gänze zu überarbeiten und so konnte neben der Behebung aller sicherheitstechnischen Mängel das Gelände neu zoniert werden. Neben dem zuvor beschriebenen gepflasterten Spielhof entsteht südlich des Gebäudes eine Spielwiese mit Sandkasten, was die Kinder insbesondere zum naturnahen Spiel anregen soll.